Letztes Wochenende waren wir in Cajamarca. Das ist etwa 40km von Sucre entfernt im Wald gelegen. Quasi ein Hostel mit Aufforstungsprojekt und Garten. Wahnsinnig schön. Es gibt einen Bach zum Baden und sogar eine Sauna, welche allerdings noch etwas renoviert werden sollte.
Die Reise dorthin war schon spannend: Wir haben uns Motorräder geliehen und sind gefahren. Ich habe noch nie vorher auf einer Maschine gesessen. Das hat den Verleiher allerdings nicht interessiert, er hat mich sogar später gefragt, ob es denn einigermassen klappe. Wir waren zu fünft auf drei Motorrädern unterwegs. Ich hatte keine Beifahrerin, bin aber auch recht froh darüber, das wäre für den Anfang doch zu viel gewesen.
Der Weg is genau richtig, wenn man noch nie auf einem Motorrad gesessen hat: Er fängt leicht in der Stadt an, geteerte Strasse. Dann geht es auf eine gute "Strasse", also einen Feldweg. War aber auch gut befahrbar. Am Anfang noch gerade und eben, später dann kurvig, mit Steigung und stellenweise sehr sandig. Am Ende, beim letzten Aufstieg, war mir dann klar, warum wir Geländemaschinen brauchten: Über Stock und Stein in steilen Serpentinen aufwärts. Anspruchsvoll für Fahrer und Maschine.
Leider ist nicht alles so glatt gelaufen, wie uns der Verleiher der Motos versprochen hatte. Wir waren kaum aus Sucre raus, da ist bei Davids Maschine der Schalthebel abgefallen. Er ist dann im dritten Gang zurück zu einer Werkstatt gefahren, wo sie das Motorrad repariert haben. Etwa auf der Hälfte der Strecke ist ihm dann wieder etwas passiert. Die Kette war rausgefallen und hatte das Schaltpedal mitgerissen und verkeilt, sodass das Hinterrad blockierte. Zum Glück für ihn und Nora kann er so gut fahren, dass es ihn nicht hingelegt hat. In dem Moment kam ein Jeep mit netten Menschen vorbei, die uns Werkzeug geliehen haben. Ein kurzes Stück später gab es aber wieder das gleiche Problem. Da hat David dann das Pedal abgebaut und ist im zweiten Gang weitergefahren. Das ging so lange gut, bis es steil wurde und der zweite Gang zu hoch war. Die Maschine überhitzte. Glücklicherweise kam just in diesem Moment unser Verleiher vorbei, den wir beim Ersten Defekt angerufen hatten. Er hat dann das Motorrad repariert. Ab da - also die letzten 20 Minuten - ging dann alles gut.
Als wir ankamen, wurden wir schon erwartet, da wir statt der geplanten 2 Stunden etwa 5 gebraucht hatten. Zusätzlich zu den vier Freiwilligen, die immer in Cajamarca sind, waren noch drei weitere Freiwillige aus Tarabuco dort, sodass wir insgesamt zu elft waren. Wir sind erstmal im Bach baden gegangen, da wir nach der Tour ordentlich geschwitzt waren und nach Benzin stanken. Das war sehr entspannend und tat gut. Ich freue mich bei meinem Einsatz in Cajamarca schon auf das Baden. Danach haben wir gerillt und gemeinsam am Lagerfeuer gesessen.
Am nächsten Morgen wurde die Belegschaft um halb sechs für eine Wanderung zu Hölen mit Malereien geweckt. Wir sind nicht mitgegangen, da wir nachmittags zurück fahren mussten und da fit sein wollten. Also haben wir den Tag gemütlich verbracht, haben uns das Gelände angeschaut und sind wieder baden gegangen. Sehr schön.
Nachmittags sind wir dann aufgebrochen. Zum Glück gab es schon im ersten Dorf Benzin, dann wir hatten nichtmehr genug für den Rückweg. Dieser verlief ohne Probleme und wir waren recht schnell. Als wir in Sucre ankamen hatten wir noch Zeit und sind dann etwas querfeldein gefahrern. Das war mir zu hart, ich bin nicht wirklich mit dem Gelände klar gekommen.
Dieser Wochenendtrip hat wirklich sehr viel Spass gemacht, war eigentlich genau richtig. Einige andere Freiwillige haben schon Interesse bekundet, auch mal fahren zu wollen. Kann ich sehr gut verstehen....
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